Die Spargelernte auch des Beelitzer Spargel beginnt etwa Anfang Mai jedes Jahres. Geerntet wird dann den ganzen Tag, optimal wäre früh und abends. Die Erntehelfer sind mit je einem Wagen oder einem Korb, einem Spargelmesser und einer Glättekelle ausgerüstet. Sie bekommen ihre Reihen durch den Vorarbeiter zugewiesen und beginnen mit der Spargelernte ab dem Feldrand.
Beim Ablaufen der Reihen erkennen sie die sprießenden Spitzen der Spargelstangen entweder direkt, fast immer aber nur durch eine kleine Erhöhung bzw. einen Aufwurf im Sand, die so genannte Klöbe.
Hierbei sind also größte Aufmerksamkeit und Übung gefragt, denn wenn diese Klöben nicht erkannt werden, wächst der Spargel ans Licht und verfärbt sich. Das vermindert die Qualität. Dadurch gibt es verschiedene Handelsklassen, den violetten und den weißen Spargel.
Zur Spargelernte wird das königliche Gemüse beim Stechen vorsichtig mit Mittel- und Zeigefinger frei gelegt, die Spargelstange befindet sich dabei zwischen den zwei Fingern. Hier wird bereits unterschieden: die alten Spargelbauern der Region "stecken Spargel", während ihn die Saisonkräfte nur "stechen". So können sie jedenfalls sofort den Fachmann erkennen...
Danach wird der Spargelkopf mit der linken Hand festgehalten und mit der rechten Hand wird die Spargelstange mit dem Spargelmesser abgestochen. Anschließend wird das Loch mit der Glättekelle verfüllt und zugestrichen. So wird jede Reihe einzeln abgelaufen. Am Ende des Feldes wird der Spargel aus den Wagen bzw. Körben in Kisten gelegt und mit Tüchern abgedeckt, damit keine Sonne darauf scheinen kann. Anderenfalls verfärbt sich der Spargel violett, trocknet schneller aus und verliert damit seine Qualität. Mehrfach an Ernte-Tagen wird der Spargel zum Spargelhof gefahren und dort für den Verkauf aufbereitet.
Zur Regulierung der Erntezeit kann verschiedenfarbige Folie eingesetzt werden. Durchsichtige Folie wird bei der Ernte einfach zerstochen, bei schwarzer Folie wird diese immer Stück für Stück abgezogen und nach dem Stechen wieder auf dem Damm gelegt. Seit 2007 wird diese äußerst schwere Arbeit durch elektrisch angetriebene Spargelspinnen wesentlich erleichtert.
"Mir selbst schmeckt dann der violette Spargel am besten, weil er einen stärkeren Geschmack hat. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten." sagt der Spargelbauer nach der Spargelernte.
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