Beelitzer Spargel wurde bis zur Wende lediglich nebenbei, etwa bis 30 Kilo täglich, durch Oma Ingrid im Hausgarten gestochen. Der Spargelhof am Storchennest wird als Familienbetrieb nur saisonal bewirtschaftet. Anders als bei den größeren Betrieben der Spargelvereinigung ist die Saison hier etwas kürzer, da der Spargel nicht unter Folie gezogen wird. Allerdings gibt es auch Versuche, durch Folienanbau die Saison für den Beelitzer Spargel eher zu beginnen. Traditionell, um die Pflanzen zu schonen, wird am 24.Juni die Ernte beendet.
Spargelbauer Heinrich vertraut auf Natur und Wetter und etwas andere Hilfe von oben, die er aber bisher immer erhalten hat. Denn Globalisierung und Osterweiterung der Europäischen Union wirken sich am Hof durch größere Risiken, fallende Preise und steigende Lohnkosten aus.
Auch die Verarbeitung und die Vermarktung des Beelitzer Spargel als Feingemüse unterscheiden sich von der industriellen Produktion anderer Betriebe. Damit wird ein Einkauf im Hof immer interessant sein, denn hier kann man den gesamten Produktionsprozess von der Ernte des Beelitzer Spargel über die Verarbeitung bis hin zum Verkauf im Hofladen oder am Stand miterleben.
Seinen Namen erhielt der Spargelhof am Storchennest übrigens von den umherreisenden Herrschaften aus Potsdam und Berlin, die wohl recht gern dem Stadtgewimmel entfliehen und bei einer Landpartie den delikaten Beelitzer Spargel kaufen.
Glücklicherweise fällt die Spargelsaison mit der Brütezeit der Störche zusammen. Jedes Jahr wartet deshalb Familie Heinrich ungeduldig, ob sich wieder ein Storchenpaar auf dem nahe gelegenen Schornstein einer alten Bäckerei niederlässt. Ein zweiter Nistplatz ist bereits vorbereitet, wird jedoch nur als Ausweichfluplatz genutzt und vom alten Storchenpaar hartnäckig verteidigt.
Die Störche wachen natürlich auch darüber, dass bei der Aufbereitung und beim Verkauf des Beelitzer Spargel im Hofladen nichts schief läuft.